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Guru Guru: Hey Du (2025er-Remaster des 1979er-Albums) (Review)

Artist:

Guru Guru

Guru Guru: Hey Du (2025er-Remaster des 1979er-Albums)
Album:

Hey Du (2025er-Remaster des 1979er-Albums)

Medium: CD
Stil:

Progressiver Jazz- und Kraut-Rock, Psyche, Disco, Afro, Latin

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 38:53
Erschienen: 25.04.2025
Website: [Link]

Das topaktuelle Remaster des „Hey Du“-Albums von GURU GURU (diesmal mit dem Zusatz SUNBAND) aus dem Hause Repertoire Records überzeugt mal wieder durch den wirklich gut aufgearbeiteten Klang und das nette dreiflügelige Digipak, basierend auf dem LP-Cover-Artwork. Allerdings wurde leider bei „Hey Du (2025er-Remaster des 1979er-Albums)“ auf ein Booklet oder Bonus-Material verzichtet.
Während also bei „Moshi Moshi (2025er-Remaster des 1997er-Albums)“ im Rahmen der drei 2025er-Remaster altbekannter GURU GURU-Alben wenigstens noch zwei spannende, zeitlich weit auseinanderliegende Live-Aufnahmen hinzugefügt worden waren, sucht man bei dieser Ausgabe der GURU GURU SUNBAND vergeblich nach klangvollen Boni.


„Hey Du“ schließt die sehr erfolgreiche Siebzigerjahre-Phase der jazzigen Krautrocker um MANI NEUMEIER ab, die bis heute immer auf stilistische Vielfalt setzten. Allerdings gilt im Rahmen dieser Phase „Hey Du“ als eins der schwächsten Alben, wofür es gute Gründe gibt. Der Spaßfaktor wird in den oft extrem albernen deutschen Texten übertrieben, während hinter den Gesängen die instrumentale Verrücktheit etwas auf der Strecke bleibt bzw. zu kurz kommt. Weniger Experiment, mehr Harmonie und Eingängigkeit. Das kam nicht bei allen GURU GURU-Freunden, für die plötzlich die SUNBAND schien, gut an.

Schon der Titeltrack klingt zudem wie eine Anbiederung an den gerade aufkeimenden, dauerwellig weichgespült-poppigen 1980er-Jahre-Radio-Zeitgeist und man ist heilfroh, dass man danach mit „Taoma“ mit einem sehr harmonischen, aber guten Jazz-Instrumental entschädigt wird.


Doch auch dieses zählt nicht zu den wirklichen Band-Highlights, da es weniger verspielt ist, sich stattdessen in feinen Midtempo-Harmonien suhlt.

Jedenfalls versteht die seit 1978 erneut umbesetzte Krautrock-Band (unter anderem mit dem KRAAN-Keyboarder Ingo Bischof), die seit 1968 musikalische Grenzen überschritt, indem sie Free Jazz mit Rock’n’Roll mischte oder mit indischen, südostasiatischen und afrikanischen Rhythmen und Stilen experimentierte, um ihren eigenen psychedelischen, krautrockigen und mitunter albern betexteten kosmischen Rock zu entwerfen, mit „Hey Du“ nicht vollumfänglich zu überzeugen. Selbst wenn am Ende sogar statt dem Elektrolurch diesmal der zur gigantischen Monstranz mutierte „Atommolch“ auftaucht und sich knapp zehn Minuten lang als übler Kritiker der Atomkraft (die sich heutzutage in Deutschland immer mehr Menschen wieder zurückwünschen) erweist, da er ganz Westdeutschland mit Atomkraftwerken überziehen will. Auf jeden Fall ein klar grünes Statement („Atomkraft? Nein danke“), welches die sehr naturverbundenen GURU GURU da auf „Hey Du“ hinterlassen.


FAZIT: „Hey Du (2025er-Remaster des 1979er-Albums)“ ist ein weiteres Album der Neuauflagen altehrwürdiger GURU GURU-Alben, die als Remaster unter dem Repertoire-Records-Label veröffentlicht werden, in diesem Falle aber leider keine Boni enthält. Das 1979er-Album „Hey Du“ ist eine mitunter wirre Kombination aus Krautrock, Jazz, Weltmusik, Disco und Deutschrock, versehen mit zum Teil übertrieben albernen deutschen Texten. Man hat den Eindruck, dass die seit 1978 neu zusammengestellte GURU GURU-Besetzung, welche sich für dieses Album sogar in GURU GURU SUNBAND umbenannte, vieles auf „Hey Du“ recht harmonisch und eingängig gestaltet und damit offensichtlich etwas zu intensiv in Richtung Radio-Ätherwellen anstatt kosmische Musik-Strahlungen schielt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 114x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Starway
  • Dös War I
  • Was Für 'Ne Welt
  • Giri Fushi
  • Hey Du!
  • Taoma
  • Atommolch

Besetzung:

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